Im Samen der Baum
IM BAUM DER RAUM
IM RAUM DIE UNENDLICHKEIT
UNENDLICHKEIT IM SAMEN.
aus gefundene HeilLieder
mütterlicher Kraft
Geheimnis der Olive
Betrachtung von Hannes Conrad
Alt sehen sie aus, diese Olivenbäume an der Via San Rocco. Seit vielen Generationen tragen sie Früchte.; Die Olive, sie ist ein Baum, der in frühester Zeit schon in der Bibel von sich reden machte. Für mich ist es ein Wunder – aber es ist wahr, dass es noch aus dieser Zeit sozusagen „Zeitzeugen“ gibt.;Mancher Ölbaum ist seit damals Lebensspender für die Menschen – welch eine Lebensleistung.; Ich frage mich, was ist wohl ihr Geheimnis?, … so alt und doch so jugendlich mit ihren fruchtbringenden Astaustrieben.
Ist es das langsame Wachstum? – ihre Jahresringe sind nur hauchdünne Linien. Ist es die Genügsamkeit, die „einfache Kost“ mit der sich diese BaumPflanze zufrieden gibt? Auch starke und andauernde Hitze und Trockenheit übersteht die Olive.; Ist es die Beschaffenheit ihres Äußeren, die fast ledrig harten Blätter und der Rinde des Baumes? Sicher alles zusammen.
Vielleicht magst du dich in Gedanken auf den Wurzeln niederlassen, dich an den Stamm lehnen, oder laß dich von den herabhängenden Zweigen berühren. Magst Du dich bei einem jahrhunderte weisen Oliven-Baum geborgen fühlen?
„Gestutzte Eiche“
von Hermann Hesse
Wie haben sie dich, Baum, verschnitten, Wie stehts du fremd und sonderbar ! Wie hast du hundertmal gelitten, Bis nichts in dir als Trotz und Wille war ! Ich bin wie du, mit dem verschnittnen Gequälten Leben brach ich nicht Und tauche täglich aus durchlittnen Roheiten neu die Stirn ins Licht. Was in mir weich und zart gewesen, Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt, Doch unzerstörbar ist mein Wesen, Ich bin zufrieden, bin versöhnt, Geduldig neue Blätter treib ich Aus Ästen hundertmal zerspellt, Und allem Weh zu Trotze bleib ich Verliebt in die verrückte Welt.
Voll Blüte
„Voll Blüten steht der Pfirsichbaum
nicht jede wächst zur Frucht
sie schimmern hell wie Rosenschaum
durch Blau und Wolkenflucht.
Wie Blüten geh´n Gedanken auf
hundert an jedem Tag –
lass´ blühen, lass` dem Ding den Lauf
frag` nicht nach dem Ertrag!
Es muss auch Spiel und Unschuld sein
und Blütenüberfluss
sonst wär die Welt uns viel zu klein
und Leben kein Genuss.“
von Hermann Hesse
wie mitfühlendes Leben sich ereignet:
Ich stehe mit beiden Füßen fest auf dem Boden.
Ich begrüße einen Baum und danke ihm für sein Dasein.
Ich umarme einen Baum, schaue mit offenen Augen himmelwärts.
Ich umarme einen Baum, schaue mit geschlossenen Augen herzwärts.
Ich betaste ihn, damit ich be-greifen kann, wie Kraftvolles und Verwundetes zu einem Leben in Fülle gehören.
Ich verweile im Augen-Blick, lasse mich vom Baum berühren, von seiner Lebensweisheit und ich danke ihm für sein Mitsein.
Pierre Stutz
WegGefährtenschaft
Sich begleiten lassen in Durststrecken erfahren wie Gehaltensein zur Hoffnung bewegen kann.
Sich unterstützen lassen in Umbruchsituationen erleben wie Gekrümmtsein zum Leben gehören darf.
Sich ermutigen lassen in Angstzuständen entdecken wie tief verwurzelt die eigene Lebenskraft ist.
Pierre Stutz